Interview mit Marcel Middendorf
Marcel ist 22 Jahre alt, kommt aus Papenburg und hat 2020 seine Ausbildung zum Binnenschiffer bei der NVG begonnen. Zuvor hat er eine kaufmännische Lehre abgeschlossen, während der er jedoch früh festgestellt hat, dass sein Interesse eher im technischen Bereich liegt. Durch seinen Vater kam er dann zur Binnenschifffahrt und ist nun in der vierten Generation an Bord eines Binnenschiffs tätig. Bisher war er auf dem Niedersachsen 1 und Niedersachsen 9 eingesetzt. Da er aufgrund der bereits zuvor erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung die Ausbildungszeit verkürzen kann, wird er voraussichtlich im Dezember dieses Jahres seine Lehre abschließen.
Neben seinem Beruf spielt Marcel leidenschaftlich gerne Fußball. Wenn er mittwochs von Bord geht, stellt er zunächst die Waschmaschine an und dann führt ihn sein erster Weg direkt zum Sportplatz. Durch sein Schichtsystem kann er nicht an jedem Training teilnehmen. Um sich auch an Bord fit zu halten, geht er abends nach der Schicht von Zeit zu Zeit joggen. Zur Entspannung schaut Marcel auch mal gerne Netflix oder spielt Fifa. Das tut er teilweise sogar recht erfolgreich. Im vergangenen Jahr gewann er in seiner Region ein 2 vs 2 Turnier, woraufhin er mit seinem Kumpel nach Berlin zu einem E-Sport Turnier eingeladen wurde. „Das war schon cool so eine Veranstaltung mal als Teilnehmer erlebt zu haben“.
Die Ausbildung gefällt ihm sehr gut, da man viel Zeit draußen verbringt, viel sieht und die Arbeitszeiten auch viele Freizeitmöglichkeiten bieten. „Die zwei Wochen Freischicht fühlen sich wie Urlaub an. Das hat man in den wenigsten Berufen“. Auch wenn es vorkommt, dass er einige Geburtstage oder Veranstaltungen verpasst, wenn er an Bord ist, haben sich sowohl Familie als auch Freunde inzwischen auf seinen Schichtrhythmus eingestellt. „Man darf kein Problem damit haben, mal für ein paar Wochen nicht zuhause zu sein“. Die hat er offensichtlich nicht, denn er bezeichnet die Ausbildung bei der NVG als seine bisher beste Entscheidung in beruflicher Hinsicht, da er sich auch ausgezeichnet mit seinen Kollegen versteht.
Nach der Lehre möchte er in eine eigene Wohnung ziehen und alle Patente erwerben, um irgendwann als Schiffsführer tätig sein zu können. Außerdem möchte er sich ein neues Auto kaufen. Zuvor ist er jedoch noch einige Wochen im Schulblock am Schiffer-Berufskolleg Rhein, wo unter anderem Fächer wie Wasserstraßen- & Verkehrslehre, Motorenkunde, Hydraulik oder Radar unterrichtet werden. Die praktischen Übungen in der Schule und an Bord sollen ihn bestmöglich auf seine Abschlussprüfung vorbereiten und gefallen ihm persönlich am besten. „Insbesondere die Fahrten an dem Simulator sind immer ein Highlight.“
Wir sind guter Dinge, dass er seine Prüfung im Dezember erfolgreich ablegt und sich seine Wünsche dann erfüllen werden. Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg und alles Gute.
Wir bedanken uns bei Marcel für das interessante Interview und den kleinen Einblick in die Ausbildung zum Binnenschiffer.